Historie der Kreuzbruderschaft
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Historie der Kreuzbruderschaft
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Eine Urkunde vom 10. Juli 1826 besagt, dass König Ludwig I. von Bayern die durch Verordnung vom 23. Januar 1804 verbotenen Wallfahrten zum Kreuzberg den Karlstadtern „ähnlich der wie von Würzburg geführten, wieder als fromme Sitte erlaubt“. Seit 1804 war nur einzelnen oder truppweise, ohne Begleitung eines Priesters, ohne feierlichen Aus- und Einzug das Pilgern zum Kreuzberg gestattet gewesen. Nun sollte wieder die schon „lange übliche Prozession die Andacht erhöhen  und die Erbauung fördern“.

Mit Schreiben vom 14. Juli 1826 bestätigt das Pfarramt Karlstadt, dass hier eine Kreuzbruderschaft bestehe und seit mehr als 80 Jahren von Karlstadt aus „eine öffentliche und feierliche Prozession auf den Kreuzberg bey Bischofsheim an der Rhön geführt worden sey“. „Diese habe bis zum Jahre 1803 jährlich und unausgesetzt stattgefunden.“ Am 21. Oktober 1827 erlaubte der König den Walleuten der Gemeinde Thüngersheim, sich der Karlstadter Prozession feierlich anzuschließen, was auf die Hilfe und gegenseitige Unterstützung der Bruderschaften hindeutet.

Bis 1933 fand die Wallfahrt alljährlich statt. Danach wurde sie immer mehr eingeschränkt, bis sie 1941 ganz erlosch. Auch die Zahl der Pilger hatte bei der seit 1933 nicht mehr jährlich durchführbaren Wallfahrt ständig abgenommen. 1946 unterstützte der damalige Stadtpfarrer Josef Stangl das Begehren Karlstadter Bürger, die traditionsreiche Prozession wieder in aller Form entstehen zu lassen. Unter schwierigsten Umständen organisierte sie der inzwischen verstorbene Ehrenvorstand Eduard Schmitt, der die Wallfahrten dann noch jahrelang geleitet hat.
In den letzten 40 Jahren führte der Ehrenvorstand Josef Fortner die Wallfahrt zum Kreuzberg. Die Teilnehmerzahl stieg dabei stetig auf über 450 Personen an. Ein wesentlicher Grund hierfür war die
glückliche Hand bei der Bestellung der wallfahrtsbegleitenden Priester.

Heute gehört die Kreuzbruderschaft Karlstadt mit über 1250 Mitgliedern unter ihrem Vorstand Wolfgang Netrval zu den stärksten Wall-fahrtsorganisationen der Diözese.